Vom Umgang mit spiritueller Arbeit

Wenn Du Dich auf den Weg machst, eine Familienaufstellung, eine Beratung oder eine Energiearbeit, wie z.B. Reiki in Anspruch zu nehmen, hast Du wahrscheinlich schon einige Zeit mit deinem Problem zugebracht, vielleicht trägst Du es sogar schon lebenslänglich mit Dir herum. Jetzt weißt Du Dir selbst nicht zu helfen und setzt Deine Hoffnung auf die Lösung des Problems durch einen Therapeuten oder Heiler.
Das ist legitim und verständlich, denn meist zahlst Du diese Leistung aus eigener Tasche, Du machst Dich angreifbar, offenbarst Dich, manchmal sogar vor mehreren fremden Menschen und Du brauchst viel Mut.
Ich werde oft gefragt: Wie oft muss ich denn kommen? Wie oft muß ich das machen?
Daher möchte ich an dieser Stelle einmal ein paar grundsätzliche Dinge zu diesem Thema sagen….
Weder ein Therapeut, noch ein Heiler nimmt das Problem von Dir. Menschen, die in solchen Berufen arbeiten, sind Wegbegleiter. Sie kennen Wege, wie Du aus der Krise herausfinden kannst und gehen diese Wege mit Dir, um Dich bestmöglich zu unterstützen, Dir ein Kompass zu sein, Dich zu ermutigen und neue Denkansätze zu geben. Sie stehen zur Verfügung, um Dir Rückmeldung zu geben oder Anderes auszuprobieren. Im Normalfall sind auch Heiler und Therapeuten diese Wege gegangen, haben für sich entdeckt, wie sie sich helfen können und welche Fallen lauern. Und im Normalfall sind Heiler und Therapeuten nicht erleuchtet. Sie haben auch ihre zwischenmenschlichen Probleme. Auch sie werden immer wieder vom Leben aufgefordert, ihre Aufgaben zu lösen.
Du kannst Dir das vielleicht so vorstellen wie einen Fahrlehrer. Natürlich hat er viel Erfahrung und natürlich kennnt er die Regeln. Aber auch er kann mal zu schnell fahren und geblitzt werden oder durch Unachtsamkeit einen Unfall verursachen.
Die Idee, ein Anderer könnte Dein Problem lösen, entsteht vielleicht durch den Umgang mit z.B. Schmerztabletten. Du kannst gegen Kopfschmerzen ein Mittel bekommen, welches den Schmerz von Dir nimmt. Bingo! Aber der Grund Deiner vielleicht immer wieder auftretenden Migräne wird dadurch nicht behoben. Lediglich die Symptome können, wenn Du Glück hast, vorübergehend betäubt werden. Auch das hat seine Berechtigung. Aber wenn Du ein seelisches Problem mit Dir herumträgst, dauert es länger, ist aber wirkungsvoller, die Ursache und Auswirkung zu finden und sie zu ändern, als Dich zu betäuben.
Nun kannst Du vielleicht schon selbst die Frage beantworten, wie oft Du da wohl hingehen mußt……
2015-03-08-12-28-50
Es braucht eine individuelle Zeit, bis Du bereit bist, zu sehen, es brauchen auch unterschiedliche Probleme unterschiedlich lange, bis Du sie lösen kannst.
Dein Ziel sollte also nicht sein, einmal hinzugehen und dann zu sagen: Ja es ist weg oder nein, es ist noch da, also hat das nichts gebracht. Ziel kann sein, einen Menschen zu finden, der Dir zusagt, der Dir vertrauenswürdig erscheint, der Dir Wege zeigt, die Dir gut tun oder die nach einer Weile, deren Tempo letztlich auch Du mitbestimmst, deutlich mehr Lebensfreude mit sich bringen.
Denn dafür sind solche Heilkünste tatsächlich gemacht: Dass Du Dich und Deinen Umgang mit der Welt nach und nach so veränderst und formst, dass Du gut damit zurecht kommst und Lebensfreude und Hoffnung in Deinen Körper und Deine Seele einziehen. Eine Beratungszeit kann Dir einen festeren Stand geben, eine bessere Wahrnehmung von Dir über Dich selbst und sie kann auch Schuld- oder Kleinheitsgefühle beleuchten und vielleicht sogar von Dir nehmen.
Du lernst, liebevoller mit Dir selbst  zu sein, aber auch mit anderen Menschen. Du lernst, Zusammenhänge besser zu verstehen und oft gelangst Du an Einsichten, die Dir durch Nachdenken nicht zu erschliessen möglich geworden wären. Du lernst, liebevollere Beziehungen zu führen oder aber auch, Nein zu sagen und eigenen Raum zu beanspruchen. Du lernst etwas über Respekt, Freiheit und Grenzen von Dir und anderen Menschen. Und Du lernst etwas über Akzeptanz. Und hoffentlich lernst Du, wieder zu lachen!
Man kann also sagen, dass eine solche Beratungszeit eine Reise zu Dir selbst und zu anderen ist. Wäre ja fast schade, wenn das nur einen Tag dauerte 😀